Albert Dietz
Der Wettergott im Bild.
Diachrone Analyse eines altorientalischen Göttertypus im 3. und 2. Jahrtausend v. Chr.
Münchener Abhandlungen zum Alten Orient — Band 8
Format: 30 x 21 cm — Hardcover
Teil1: Text
Umfang: 336 Seiten, mit 62 Abbildungen und zahlreichen Grafiken im Text
Teil 2: Katalog, Karten und Tafeln
Umfang: 386 Seiten, mit 8 Karten und 50 Tafeln
ISBN: 978-3-935012-60-7
Preis: 98,00 €
© PeWe-Verlag 2023
Wettergottheiten waren nahezu omnipräsent im Alten Orient. Dies liegt besonders an ihrer Bedeutung als Bringer lebensspendenden Regens und Gebieter über zerstörerische Stürme. In Mesopotamien, Syrien, Anatolien, der Levante und Ägypten begegnen sie uns auf Bildwerken und in Texten. Durch Letztere ist uns eine Vielzahl an Wettergottheiten überliefert: von den bedeutendsten Gottheiten eines Pantheons, über Aspekt- und Lokalgottheiten. Eine Verbindung der erwähnten Gottheiten mit den Darstellungen in den Bildwerken liegt nahe, doch scheint die Unmenge an schriftlich überlieferten Gottheiten nicht mit den dargestellten Typen an Wettergottfiguren übereinzustimmen.
Um diese Diskrepanz zu erforschen, werden in der vorliegenden Abhandlung zuerst Austauschtheorien sowie Grundzüge und Eigenheiten altorientalischer Glaubenssysteme besprochen. Darunter spielen besonders die Multiplizität, Fluidität und Übersetzbarkeit von Gottheiten eine wichtige Rolle. Anschließend folgt eine umfassende Sammlung aller Wettergottdarstellungen im Alten Orient vom 3. Jahrtausend bis zum Ende des 2. Jahrtausends.
Durch die Kontextualisierung und Typologisierung der Belege in jeder behandelten Region liegt hiermit die erste umfassende Analyse der bildlichen Darstellungen von Wettergottfiguren im Alten Orient vor. Aufgrund der umfangreichen Sammlung und statistischen Auswertung kann durch eine diachrone und Regionen übergreifende Analyse neben einer Untersuchung der internationalen Austauschprozesse auch das Verhältnis von Götternamen zu den Götterdarstellungen diskutiert werden. Ob ein Götterbild daher einen festen Namen benötigt, wird abschließend diskutiert.
Anhand der typologischen Ordnung und Auswertung der zahlreichen Belege sowie der Berücksichtigung historischer, sozialer, politischer und kultureller Kontexte können in diesem Band bedeutende Beiträge zum Verständnis altorientalischer Wettergottheiten und ihrer Darstellung im Bild präsentiert werden.
Storm-Gods were almost omnipresent in the Ancient Near East, especially due to their importance as bringers of life-giving rain and rulers over destructive storms. In Mesopotamia, Syria, Anatolia, the Levant, and Egypt, we encounter them in images and texts. Through the latter, a multitude of Storm-Gods are known to us: from the most important deities of a pantheon to aspect deities and local deities. A connection between the deities mentioned and the depictions in the visual record seems obvious, however, the vast number of deities known from texts does not seem to correspond to the types of Storm-God figures depicted.
To explore this discrepancy, the present contribution first discusses theories of exchange, as well as basic features and peculiarities of ancient Near Eastern belief systems. Among these, the multiplicity, fluidity, and translatability of deities play a particularly important role. This is followed by a comprehensive collection of all Storm-God representations in the Ancient Near East from the 3rd millennium to the end of the 2nd millennium.
By contextualising and typologising the evidence in each region, this is the first comprehensive analysis of the pictorial representations of Storm-God figures in the Ancient Near East. Due to the extensive collection and statistical evaluation, a diachronic and cross-regional analysis makes it possible to discuss the relationship of names of gods to representations of gods in addition to an investigation of international exchange processes. Whether an image of a god needs a fixed name is discussed in the end.
This volume makes significant contributions to the understanding of ancient Near Eastern Storm-Gods and their representation in imagery by situating them in historical, social, political, and culture context.